STÖGER Peter
Peregrinus
Eine Introduktion
Mit Stellungnahmen zum posthum edierten Werk von Wolfgang Hilger, Klaus Pinter, Wemer Thuswaldner und Georg Wacha. 312 Seiten,

 

bibliophile Ausführung,
292 Abbildungen,
in Holzschuber Normalausgabe,
Format 29,5 cm x 21 cm, Hardcover.

€ 40,00 / SFr. 76,00
ISBN 978-3-85437-045-1

 

Auf den ersten Blick scheint Peter Stögers Werk ungewöhnlich. Ist es ein Kunstbuch? Herkömmliche Prosa scheint es nicht zu sein. Lyrik spielt eine große Rolle, aber die Bezeichnung "Versroman" wäre ganz sicher falsch. Die eingespielten Schemata taugen nichts. Peter Stöger setzte sich über sie hinweg. Mit Schulweisheiten daherzukommen, ist nicht der richtige Ansatz zum Umgang mit seinem Werk.

Braucht der Leser einen Lehrer, von dem er an der Hand genommen wird und der ihn, fortwährend Erklärungen abgebend, durch das Konvolut der kreativen Hervorbringungen des Künstlers führt? Stöger selbst war zwar Erklärungen nicht abgeneigt und konnte bei jeder Einzelheit sagen, welchem Assoziationsfeld sie entstammt und welchen Stellenwert sie im Ganzen hat.

Das Werk spricht aber auch ohne Begleitmaßnahmen zu seinem Publikum. Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich darauf einzulassen, eine gewisse Disposition also, Neugier, Abenteuer- und Erkundungslust. Es ist aber auch durchaus lenkbar, dass der Leser zunächst mit Abwehr reagiert, sich nach mehreren Anläufen aber nicht mehr zurückgewiesen, sondern hingezogen fühlt und anfängt, sich in diesem Kosmos zu orientieren. So viel kann gesagt werden: Die Lust wächst mit dem allmählichen Durchschauen der Prinzipien, die Peter Stöger anwendet.

[...] Das ist freilich keine linear erzählte Geschichte, vielmehr setzt der Autor immer wieder zu gewagten Sprüngen an, überwindet mühelos von einem Halbsatz zum anderen die Jahrhunderte, indem er scheinbar für alle Ewigkeiten getrennte Vorstellungen zusammenspannt. Man muss damit rechnen, ein Detail aus der Antike, das Museum of Modem Art und Anton Bruckner in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden. Stöger geht auf zwei Ebenen vor, auf der Text- und auf der Graphikebene. Auch in der Graphik plündert er Vorräte und stellt die Bruchstücke auf seinen Seiten in neue Zusammenhänge. Nicht selten geht es um direkte Bezüge, oft werden zwischen den beiden Ebenen reizvolle Beziehungen gesponnen. [...] Peregrinus, der Fremde, umgibt sich mit einer Fülle von Geheimnissen und bedient sich einer Fülle von Masken, um sich mitzuteilen - so, wie es äußerst Verletzliche schon immer getan haben.

Wemer Thuswaldner

 
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