STEINMETZER Georg, KALTENEGGER Ruth, MARTISCHNIG Michael
Georg Steinmetzer (Hrsg.)
Lisel Salzer
Ein Künstlerleben zwischen Wien und Seattle
120 Seiten mit zahlreichen Farb- und SW-Abb. und Fotografien; als Hartband mit Fadenheftung
Monographien zur Kunst Österreichs im 20. Jahrhunderts , Band 14
€ 25,00 / SFr. 48,45
ISBN 978-3-85437-248-6
Hauptsächlich beim Adambauern in der Nähe von St. Gilgen am Wolfgangsee im Salzkammergut traf sich in den 1920/30er Jahren während der Sommerferien eine kunstinteressierte und künstlerisch tätige Gemeinschaft; Lisel Salzer (geb. 1906 in Wien) ist die letzte Überlebende dieser damals aus 30 Künstlern bestehenden "Zinkenbacher Malerkolonie". Im Jahre 1939 mußte sie Österreich verlassen, um in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue, auch künstlerische Heimat zu finden. Ihre österreichischen Bilder begleiteten sie. 2003, also 67 Jahre später, wurden diese Werke mit großem Erfolg erstmals wieder am Ort ihres jugendlichen Wirkens gezeigt. Diese Sammelpublikation enthält von der Kunsthistorikerin Ruth Kaltenegger erstmals eine kunstgeschichtliche Einordnung, der in ihrer Heimatstadt während eines gesamten Jahrzehnts vor ihrer Emigration erfolgreichen Künstlerin. Ausgebildet an der Wiener Frauenakademie, war es neben ihrem Lehrer Ferdinand Kitt sowie den Vorbildern Josef Dobrowsky und Sergius Pauser vor allem das Umfeld der Wiener Secession und Hagenbund, welches ihre künstlerische Entwicklung prägte. Den Schwerpunkt dieser Publikation bildet eine vom Herausgeber Georg Steinmetzer übersetzte und kommentierte Autobiographie der Künstlerin, die eine gesuchte Portraitistin war, sich aber auch erfolgreich Landschafts- und Städteansichten widmete. Das künstlerische Wirken Salzers in Amerika, wo sie den Laryngologen Fritz Grossmann ehelichte, war geprägt von ihren Fresken auf New Yorker Hotels, ihre Arbeiten in Limoges-Emailtechnik, für die sie mehrere Auszeichnungen erhielt, ihrer Begegnung mit Oskar Kokoschka und ihrer regen Ausstellungstätigkeit bei Otto Seligman in Seattle. Der Kulturhistoriker Michael Martischnig unternimmt erfolgreich den schwierigen Versuch, die Bedeutung der Kunst jüdischer Frauen der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert in Österreich im Allgemeinen zu beurteilen um im Speziellen die längst vergessenen Künstlerinnen wie Lisl Weil, Bettina Bauer, Liesl Weixlgärtner, Mitzi Uchatius, Emma Schlangenhausen, Margarethe Hammerschlag u.a. zu behandeln, die mit Lisel Salzer im damaligen Wien in Verbindung standen. |
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